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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 599

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. 599 gejauchzt, spater so wahr als ergreifend davon zu dichten gewußt, „der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn." Allein das war immer nur die kleinere Zahl, die so bald sich warnen ließ. Die große Masse ging in ihrer tollen Verblendung fort und feierte die königsmörderischen Franzosen als die glückseligkeitbringende, völkerbeglückende Nation, deren Thun bewunderungswürdig, deren Ab- sichten erhaben, wohlthätig und weise wären. Da ließ denn der Herr die lieben und gewünschten Volksbeglücker in die Nachbarländer hin- einkommen. Eine kriegerische Verbindung sämmtlicher Nachbarstaaten zur Rettung des eingekerkerten Königs und ein Angriff auf alle Gren- zen gab im Jahre 1792 den Franzosen den ersten Anlaß, ihre republi- kanische Kraft in kriegerischen Thaten zu versuchen. Vor sich den Feind, hinter sich Schmach, Armuth, Blöße, Hunger und zuletzt das Fallbeil, so gingen diese republikanischen halbnackten Horden mit einer Begeisterung in den Kampf, die einer bessern Sache Werth gewesen wäre. An allen Grenzen wurden die Verbündeten zurückgeworfen, Belgien, Holland, das linke Rheinufer, Savoyen, Nizza, Biscaya wurden von den Franzosen erobert —und jetzt hatten Deutsche, Hol- länder, Italiener und Spanier genugsam Gelegenheit, ihre lieben Nach- barn recht in der Nähe kennen zu lernen. Und ich meine, sie haben sie kennen gelernt, — nämlich als die unbändigsten und gemeinsten Räu- der, Diebe, Schelme und Gecken, unerträgliche Prahlhänse, Lügner und Aufschneider, als geile Hurenböcke und roheste Unfläther. Wie eine Schaar gieriger Raben fielen sie über die Nachbarprovinzen her und stahlen und plünderten und preßten und quälten, daß auch kein Groschen in der Tasche, kein Hemd auf dem Leibe und kein Zicklein im Stalle blieb. Und dabei fort und fort die hochtönendsten Redens- arten von Menschenglück und Völkerfreiheit im Lügenmaul. So waren sie alle, aber Einer war darin ihr Meister, und das war Napoleon. In Napoleon fand die Revolution, besonders so weit sie ihre Wirkun- gen nach außen hin offenbarte, ihre höchste Spitze und ihren Mittelpunkt. Er ist der Sohn und Erbe, aber auch der dämonische Fortbildner der Revolution, und hat ihr Aufnahme und Bürgerrecht in der europäi- schen Staatenfamilie verschafft, was dem rohen Jacobinerwesen schwer- lich gelungen wäre. Was sollen wir von seiner Herkunft sagen — seine Geschichte ist ja bekannt genug. Die erste Stufe seiner Ruh- meslaufbahn betrat er, da er 1795 die seit dem Sturze Robes- pierr e's immer mehr königlich gesinnten Wähler von Paris mit Kar- tätschen auseinanderjagte und dadurch den eben abtretenden Convent und die neu eintretenden Directoren sich zu großem Dank verpflichtete.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 636

1859 - Lübeck : Rohden
636 Xxv. §. 11. Entwicklung neuer Gegensätze. des im Kriege Zerstörten fingen sie an. Es mußte ja geeilt werden, all den erlittenen Schaden wieder zu ersetzen. Da regte sich's in allen den so lange versperrten Seehäfen mit tausend Händen, da be- deckten die Waarenzüge wieder die Straßen, da wurden aller Orten neue Verkehrswege eröffnet. Mit Steinstraßen und Chausseen, mit Güterwagen und Schnellposten fing man an, bald schritt man (in Deutschland seit 1836) zu Eisenbahnen und Dampfschiffen fort, und wie im Umsehen bedeckten sich alle Meere, bedeckten sich alle Länder, auch unser Vaterland mit jenen dampfenden Kolossen, und die Dampf- kraft ward der Hebel aller neuen Unternehmungen. Da entstanden die riesigen Bauten der Canäle, der Tunnels, der Viaducte, der Bahn- höfe, der Schmelzereien und Brennereien und die Tausende von Fa- brikgebäuden, die selbst die Militärcasernen noch an Größe, aber auch an Einförmigkeit übertreffen. Und welch ein Lurus neben der zu- nehmenden Verarmung in den großen Städten! Welche Prachtgebäude, welche Malereien und Bildhauerwerke! Alle Künste und Kunstfertig- keiten fingen an sich zu regen. Welch nie erlebter Glanz der Thea- ter, der Concertsäle, der Bälle, der Ballette, der Vergnügungslocale aller Art; welche Sehenswürdigkeiten wurden aller Orten zur Schau gestellt! Bald sollten die großen Ausstellungen in den Hauptstädten folgen, die in der Londoner und Pariser Weltausstellung gipfelten. Dazu die jährlich sich mehrenden Versammlungen der Gelehrten, der Sänger und Künstler und Schriftsteller, der Beamten, der Landwirthe, der Industriellen, die immer neu sich drängenden Erfindungen — Gas- erleuchtung, Lichtbilder, Schnellpresse, Schnellschreibekunst (Stenogra- phie) und die wunderbare Entdeckung der elektrischen Telegraphen, mit Allem, was sonst noch Neues und Wunderbares erfunden und in be- schränkteren Kreisen zur Anwendung gebracht ist. Wozu die Welt sonst Jahrhunderte gebraucht hätte, das wird jetzt in Jahrzehenden ge- leistet. Die Zeit eilt, aber Niemand will merken, daß sie zum Ende eilt. Das wohl verwaltete, mit väterlicher Sorgfalt regierte Preu- ßen war in allen Unternehmungen, die zur Hebung des deutschen Gc- sammtwohlstandes dienen konnten, voran. So wie in Preußen das Schulwesen sammt Seminarien und Universitäten zur höchsten Ent- wicklung gelangten, und Alles, was zur Erleichterung des Verkehrs nöthig war, am ehesten durchgeführt wurde, so ging auch von Preu- ßen die Idee des großen Zollvereins aus, welcher 1829 mit wenigen süddeutschen Staaten geschlossen ward, nun aber schon ziemlich ganz Deutsch- land uinsaßt und eine Großmacht in der Handelswelt geworden ist.— Unter allen diesen Herrlichkeiten entwickelten sich jedoch sehr

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 660

1859 - Lübeck : Rohden
660 Xxv. §. 13. Nordamerlkanische Zustände. sich angesiedelt, sind sie über das Gebirge hinübergestiegen in das Mississippithal; sie haben den Mississippi und Missuri überschritten und sind bis an das Felsengebirge vorgedrungen; sie haben auch über die Felsengebirge ihren gefährlichen Weg gefunden, haben den stillen Ocean erreicht, haben eine Anzahl merikanischer Provinzen zu ihren Besitzungen hinzugezogen, und beherrschen jetzt eine Ländermasse fast so groß wie der ganze Contincnt von Europa, ein Gebiet voll der größten Neichthümer mit aller Mannigfaltigkeit des Bodens, des Klimas und der Erzeugnisse. Aus den dreizehn Staaten sind bereits einunddreißig geworden, manche so groß und größer als ein Königreich, und eö sind noch gewaltige Landerstrecken übrig, aus denen immer neue Staaten sich bilden können. Wie Pilze über Nacht wachsen an allen Orten die Städte aus der Erde, und die vor zehn Jahren erst neu- gegründet wurden, zählen nun schon ihre Einwohner nach Zehntausen- den. Denn in immer steigenden Verhältnissen wachst die Zahl der Bevölkerung. Vor sechzig bis siebenzig Jahren mochte sie kaum drei Millionen betragen, jetzt wird sie schon auf fünfundzwanzig Millionen berechnet, und mit jedem Jahr kommen neue Hunderttausende hinzu aus Deutschland, aus Irland, aus England, sogar Inder und Chi- nesen eilen über das stille Meer hinüber, angelockt von den Goldgru- den Californiens. Solch rasche Vermehrung der Bevölkerung muß natürlich alle Arme und Kräfte zur angestrengtesten Thätigkeit spor- nen und der ohnehin dem angelsächsischen Charakter eingeprägte Ge- schästigkeitstrieb, die Sucht zu schaffen, zu gestalten, nach außen zu wirken, ist in Amerika zu einer fiebrigen Hast, zu einer Alles über- stürzenden Eile, einem Rennen und Laufen, Drängen und Treiben, Wetten und Wagen auögebildet, dergleichen sich kaum irgendwo sonst in christlichen Ländern noch findet. Da sind unermeßliche Landstrecken voll des fruchtbarsten Bodens anzubauen, Wälder zu lichten, Sümpfe auszutrocknen, wüste Flächen urbar zu machen; da sind unerschöpfliche Kohlen- und Eisengruben auszubeuten, da sind zahllose Canäle, Land- straßen, Eisenbahnen zu bauen, da sind immer neue Straßen, Dörfer, Städte aufzurichten, und die waghalsigsten, in unseren Augen tollkühn- sten Unternehmungen drängen sich mit einer köpf- und herzverwirren- den Eile und Endlosigkeit, also daß für die stilleren Beschäftigungen, für Künste und Wissenschaften kaum ein Räumchen übrig bleibt. Und wozu das alles? Welches ist das Ziel, nach dem der Amerikaner trachtet? „Geld zu machen" das ist sein Streben, leider oft sein einziges Streben. Die zarteren und feineren Gefühle, die heiligeren Pflichten gehen ihm unter diesem Jagen nach irdischem Reichthum in
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